Wann ist denn das Wetter am schönsten in Thailand?
Die wohl meist gestellte Frage an uns ist die nach dem Wetter. Lassen Sie mich dazu bitte vier Vorbemerkungen machen:
1. Die tropische Region wäre nicht so grün und mit einer so reichhaltigen Vegetation, so vielen Blumen, Regenwäldern und Palmen gesegnet, wenn es nicht entsprechend häufig regnen würde. Versuchen Sie den tropischen Regen daher mal aus dem Blickwinkel der Pflanzen zu sehen, - dann ist er nämlich ein Segen.
2. In den letzten Jahren hat es in Thailand gemessen an den langfristigen Durchschnittswerten nicht etwa zu viel, sondern deutlich zu wenig geregnet. Im manchen Jahren besteht in bestimmten Monaten ein regelrechter Wassermangel. So musste die Insel Koh Samui schon mehrmals mit Frischwasser-Tankschiffen aus Bangkok mit Wasser versorgt werden. Auch auf vielen anderen Inseln reicht das Wasser nicht aus. So wird z.B. auf Phi Phi Island, Koh Tao und Koh Phangan von vielen Hotels das Brauchwasser aufbereitet und zum Bewässern des Gartens benutzt. Das Phi Phi Island Village Resort hat beispielsweise riesige unterirdische Tanks angelegt in denen das Regenwasser für trockene Zeiten gesammelt wird.
3. Thailand hat von Nord nach Süd eine Ausdehnung von fast 2000 Kilometer. Es gibt daher ähnlich wie bei uns kein einheitliches Wetter. Vielmehr hat jede Region sein eigenes Mikroklima. Und deshalb ist Regenzeit auch nicht gleich Regenzeit. Da gibt es beträchtliche Unterschiede. Die gängige Einteilung in den meisten Reiseführer nach Regen- und Trockenzeit ist zum einen nur die halbe Wahrheit und zum anderen auch irreführend.
Regenzeit heißt nämlich nicht, dass es dann von morgens bis abends regnet. Meist (und auch wieder mit regionalen Unterschieden) gibt es dann häufig nachmittags einen kurzen aber kräftigen Regenschauer und danach lockert es wieder auf. Genauso wenig können Sie davon ausgehen, dass es in der sogenannten Trockenzeit nie regnet. Es regnet dann zwar recht selten, aber gelegentliche Gewitter oder auch mal eine mehrtägige Schlechtwetterperiode sind möglich.
4. Der weltweite Klimawandel ist natürlich auch in Thailand und den tropischen Regionen zu spüren. Der Wechsel der Jahreszeiten verschiebt sich und die Ausprägung dieser ist nicht mehr so klar und stabil. So machten wir in den letzten Jahren die Erfahrung, dass im Bereich der Andamansee die Monate April bis Juni oft mit außergewöhnlich schönen Wetter gesegnet waren, während es in den Monaten November und Dezember häufiger regnete als es eigentlich zu dieser Zeit üblich ist.
Besonders schön sind nach wie vor die Monate Januar und Februar. Am meisten Niederschläge fallen landesweit im September. Ausnahme ist jedoch hier das Samui-Archipel und die westliche Golfküste. Hier ist der September oft sehr schön dafür regnet es am meisten im November und Dezember.
Die beste Reisezeit?
Thailand kann unserer Meinung nach das ganze Jahr über gut bereist werden. Bezüglich des Wetters braucht man wie überall natürlich etwas Glück. Wer in der Nebensaison reist, profitiert von deutlich günstigeren Hotelpreisen und attraktiven Flugangeboten.
Die folgenden Aussagen zu Wetter und Regionen sind bitte immer als Ausdruck einer hohen Wahrscheinlichkeit zu verstehen. Es gibt beim Wetter keine Garantien (mehr) und Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.
In Thailand geht man in den meisten Regionen von 3 Jahreszeiten aus:
Von November bis März ist “thailändischer Winter”. Diese Jahreszeit beschert angenehme Temperaturen um die 30 Grad, eine niedrigere Luftfeuchtigkeit und wenig Regen. Sie ist daher für viele Europäer die beste Reisezeit.
Ab Mitte März wird es wärmer, es regnet aber immer noch recht selten, ab und zu kann es aber Gewitter und Regenschauer geben. Das ist dann die warme Jahreszeit. Im April wird das Songkranfest gefeiert. Da sind die traditionellen Wasserschlachten um den 13. April dann oft eine willkommene Erfrischung an den meist sehr sonnigen Tagen. Mai und Juni zeichnet sich in den vergangenen Jahren durch ein recht gutes Wetter aus.
Von Juli bis Oktober spricht man von der grünen Jahreszeit (Green Season, die sogenannte Regenzeit). Es regnet häufiger, vor allem in Landesinneren, im Norden und im Nordosten. Der Wind dreht und kommt jetzt vom Meer her und die Wolken regnen dann bevorzugt im Landesinneren ab. Die Landschaft verwandelt sich, die neuen Reispflanzen werden gesetzt, Wälder und Felder sind jetzt saftig grün. Nach der Statistik sind das die Monate mit den meisten Regentagen.
Regentag bedeutet aber erst einmal nur, dass es an diesem Tag regnet. Und auch wenn es nur 20 Minuten regnet und ansonsten den ganzen Tag über schön ist, gilt dieser Tag für die Statistik als Regentag. Das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man Wetterprofile studiert.
Ausnahmen & Mikroklima
Aber jetzt kommen die Ausnahme zu der oben erläuterten Regel. Koh Samui und die Nachbarinseln haben ein eigenes Mikroklima welches sich vom übrigen Land deutlich unterscheidet. Hier sind die Monate von Juni bis September meist sehr schön, es gibt viel Sonne und wenig Regen. Die Monate Juli und August zählen hier zur Hochsaison. Dagegen kann es im Samui-Archipel ab Mitte Oktober bis Dezember oft zu sehr heftigen und länger anhaltenden Regenschauern kommen, welche ab und zu auch zu Überschwemmungen führen.
Das es solch heftige Regenfälle dieses Jahr zum ersten Mal seit die Einheimischen denken können im März gab ist ein unerklärliches Wetterphänomen und kann von den thailändischen Meteorologen nicht erklärt werden.
Wo es auch in der sogenannten Regenzeit ganz zut ist:
Folgende Regionen und Inseln sind in der Green Season (Juli - Oktober) nach unserer Erfahrung eher zu empfehlen: Koh Samed, südlich von Pattaya gelegen, gilt als eine der regenärmsten Inseln Thailands. Die Tauchbasen sind hier das ganze Jahr über geöffnet. Koh Lanta hat in der Nebenzeit oft sehr gutes Wetter, das Layana Resort gab z.B. in den letzten Jahren für diese Zeit immer eine Sonnenschein-Garantie. Phi Phi Island profitiert auch davon, das die Wolken welche Regen bringen können oft über die Insel hinweg ziehen und erst im Landesinneren abregnen. Auch hier sind die Tauchbasen das ganze Jahr über geöffnet. Ebenso empfehlenswert ist die westliche Golfküste, also von Hua Hin bis Chumphon. Hier ist das Klima in den Monaten Juni bis September ähnlich gut wie um Samui.
Im Norden des Landes hat sich die regenreichste Zeit in den letzten Jahren von September in den Oktober hinein verschoben. Deshalb gab es schon öfters im Oktober Hochwasser in Bangkok, da die Flüsse auf dem Weg zum Meer entsprechend anschwellen.
Die Insel Koh Chang ist von Juli bis September weniger zu empfehlen, da sich hier gerne die Wolken an den Bergen der Insel festsetzen. Dafür ist der Oktober dort oft sehr schön, was viele unserer Stammkunden wissen und die Insel zu diesem Monat bereisen und dann noch von den günstigeren Hotelraten der Nebensaison profitieren.
Nochmals möchte ich darauf hinweisen, dass unsere Aussagen zum Wetter unter Berücksichtigung der aktuellen Klimastatistiken und vor allem aufgrund unserer persönlichen Erfahrungen gemacht wurden. Herr Muangyai ist Thailänder und hat mehrere Jahre in Phuket, Chanthaburi und Bangkok gelebt. Unser Team macht regelmäßig in Thailand Urlaub und ich selbst reise meist dreimal pro Jahre nach Thailand. Doch trotz aller persönlichen Erfahrungen können natürlich auch wir das Wetter nicht vorhersagen und müssen daher immer auch darauf vertrauen, dass es der liebe Gott gut mit uns meint wenn wir auf Reisen sind.
Georg Schuster
17.04.2011
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Mehr Infos und Wissenswertes zum Wetter finden Sie auf den Seiten des thailändischen Wetteramtes:
Thailändisches Wetteramt ...
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